4 Dokumentation und Präsentation

 

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Vierte Phase: Dokumentation und Präsentation

(zum Download der Methoden und Materialien)

Den Lernprozess festhalten

Die Dokumentation der individuellen Lern(miss)erfolge bilden das Rückgrat für einen nachhaltigen Lernweg und macht das Lernen auch für Außenstehende anschaubar und hinterfragbar, Wer sich kontinuierlich damit auseinandersetzt, was er/sie eigentlich wirklich dazugelernt hat, welche Lösungswege er/sie eingeschlagen hat, welche Irrwege oder Umwege nötig waren, um letztendlich doch zum Ziel zu kommen, sorgt dafür, dass das Gelernte tiefer im Gedächtnis verankert bleibt und leichter wieder erinnert werden kann.
Für jüngere Lerner*innen bietet sich in diesem Zusammenhang das Lerntagebuch an. Eine erfolgversprechende und nachhaltige Methode der systematischen Dokumentation des eigenen Lernweges für ältere Lerner*innen ist das Arbeitsjournal (= Lernwegsportfolio). Hier wird nach strengen formalen Vorgaben dokumentiert, was inhaltlich gelernt wird. Zusätzlich sind konsequente Reflexionen an Hand eines strukturierten Lernwegsprotokolls durchzuführen. Am Ende des Lernweges gibt es eine ausführliche Gesamtreflexion mit sechs vorgegebenen Fragen zum gesamten Lernprozess. Dieses Arbeitsjournal wird als Ausgangspunkt für den weiteren Dokumentationsprozess verwendet. Die Lernenden erhalten von den Lernbegleiter*innen einen eigenen Feedbackbogen zu ihrem Arbeitsjournal.

Die Lernprodukte austauschen

Die Ergebnisse und Produkte von einzelnen Lerner*innen sind wie ein unbestelltes Feld, so lange der Ertrag des Lernens für die Lerngruppe nicht wahrnehmbar ist. Das Grundprinzip des kooperativen Lernens besagt, dass es im ersten Schritt wichtig ist, wenn sich die/der einzelne Lerner*in zuerst einmal alleine mit einem “Problem” auseinandersetzt und ihre/seine eigenen Gedanken und Lösungen freisetzen kann (Konstruktion). Das Lernen im gemeinsamen Kontext einer Lerngruppe bietet vielfältige Möglichkeiten, die individuellen Lernwege sichtbar zu machen und sich untereinander auszutauschen (= Ko-Konstruktion). Aus den jeweiligen individuellen Lösungsvorschlägen ergibt sich in der Synergie des Austausches ein erweitertes Bild der Fragestellung und wie unterschiedlich sie gelöst werden kann. Nun passiert genau das, was mit “Gemeinsam lernen auf eigenen Wegen” gemeint ist: subjektive Konstruktionen von einzelnen Lerner*innen erweitern sich durch einen Prozess der gemeinsamen Erarbeitung von Ko-Konstruktionen. Und schon hat Dazu-Lernen stattgefunden. Als Beispiel sei hier die Kooperative Rekonstruktion angeführt.

Die Lernergebnisse vorstellen

Der dritte Schritt des kooperativen Lernens, die Präsentation, ist das gemeinsame Vorstellen der erarbeiteten Ergebnisse im Plenum durch die Lerner*innen selbst. Ein wichtiges Gestaltungselement beim Kooperativen Lernen stellt hier die Zufallspräsentation dar. Bei solchen Anlässen wird wie nebenbei die Sicherheit und Eloquenz der öffentlichen Darstellung von Ergebnissen und Zusammenhängen eingeübt und trainiert, wie z.B. auch beim allseits bekannten Referat. Die Ergebnisse von Gruppenarbeiten werden oft auf Lernplakaten festgehalten und präsentiert. Die Lerner*innen und Lernbegleiter*innen bekommen einen abwechslungsreichen und lebendigen Eindruck von den Lösungsmögichkeiten, Lernwegen, Arbeitsprozessen und/oder erarbeiteten Produkten und können die Ergebnisse diskutieren, Verbesserungsvorschläge anbringen, andere Sichtweisen geltend machen und fehlerhafte Ergebnisse klären und richtig stellen. Als bewegungsorientierte und aktivierende Präsentationsmöglichkeiten seien hier die Variationen der kooperativen Präsentation angeführt.